Die aktuelle Analyse von weltweit zwischen 1978 – 2017 ausgewerteten Wind- und Klimadaten zeigt, dass sich die bis 2010 beobachtete Reduzierung mittlerer Windgeschwindigkeiten, trotz gleichzeitig angestiegener Oberflächenrauhigkeiten durch zunehmende Verstädterung, umgekehrt hat.
Auf der UN-Klimakonferenz in Paris wurde 2015 von 195 Vertragsparteien das sog. „Pariser Klimaabkommen“ unterzeichnet, verbunden mit dem Versprechen die „Klimaerwärmung auf deutlich unter zwei Grad“ zu begrenzen und „Anstrengungen zu unternehmen“, die Erwärmung bei 1,5 Grad zu stoppen.
Wann muss Deutschland CO2-neutral sein? Das die Prognosen des Weltklimarates IPCC zur Beurteilung der CO2-Budgets für die einzelnen Länder zu groß und damit zu optimistisch sind, zeigen aktuelle Auswertungen unter Berücksichtigung sprunghafter Entwicklungen, wie aktuell bereits zu beobachtender „Rückkopplungen des Erdsystems“, dem Tauen des Permafrostes und resultierender massiver Freisetzung zusätzlicher Treibhausgase.
Der Meeresspiegel steigt, nichtlinear, immer schneller. Im gesamten letzten Jahrhundert stieg der Meeresspiegel um rund 16 Zentimeter, aktuell beträgt der Anstieg rund 3,6 Zentimeter pro Jahrzehnt, mehr als das Doppelte! In Grönland und der Antarktis schmelzen die Eispanzer immer stärker, die Ursachen für diese Beschleunigung.
Das Dorf Fairbourne, Wales, wird es bald nicht mehr geben. Schon heute erhalten seine Bewohner von den Banken keine Darlehen zur Eigenheimfinanzierung mehr, das Dorf wird im Rahmen eines „Küsten-Risikomanagement-Lernprojekts“ aufgegeben! Es kann langfristig nicht mehr vor den Auswirkungen des Klimawandels geschützt werden.
Extrem-Wetterereignisse nehmen weltweit deutlich zu, die Dauer und die Häufigkeiten von Hitzewellen beeinflussen bereits die Sicherheit der Lebensmittelversorgung, der Klimawandel ist gefährlich! In Kalifornien fliehen wieder über Hunderttausend Menschen vor neuen Waldbränden.
Waldbrände in Südkalifornien - Nachrichtenbeitrag der Tagesschau
In Deutschland sind die Temperaturen bereits deutlich stärker gestiegen als im weltweiten Durchschnitt, das aktuelle Jahrzehnt ist rund 1,9 Grad Celsius wärmer. Unumkehrbare Veränderungen drohen - sprunghaft, sie „kippen“ verbunden mit drastischem Meerespiegelanstieg, massenhaftem Artensterben, eine Rückentwicklung unmöglich.
Um das aktuelle Temperaturniveau zu stabilisieren, müssen die sog. „Netto-CO2-Emissionen“ auf Null reduziert werden. Das heißt, dass die CO2-Menge welche in die Atmosphäre gelangt der Menge entsprechen muss, die (u.a. durch weitere Maßnahmen) entfernt wird. Dieses Gleichgewicht zwischen „CO2-Quellen“ und „Senken“ wird auch als „Netto-Null-Emissionen“ oder „Klimaneutralität“ bezeichnet, verbunden mit einem langsamen Abnehmen der CO2-Konzentration in der Atmosphäre: bis ein neues Gleichgewicht erreicht wird, die Emissionen von den Biosphären an Land und in den Meeren aufgenommen werden, verbunden mit einer nahezu konstanten globalen Temperatur.
Die Schwankungen der Luftdruckdifferenzen zwischen dem sog. Azorenhoch im Süden und dem Islandtief im Norden des Atlantiks bezeichnet man als die Nordatlantikoszillation (NOA). Die aktuellen Ergebnisse der Wissenschaftler der Princeton Universität um Zhenzhong Zeng zeigen, dass NOA die Hauptursache für die jüngste, rasche Umkehr der Windgeschwindigkeitsreduzierung bis 2010 ist. Seitdem steigt die durchschnittliche Windgeschwindigkeit wieder, um 0,25 m/s pro Dekade.
Die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5° C oder 2° C wird jedoch nur umgesetzt werden können, wenn menschliche Eingriffe in vielen relevanten Bereichen die erforderliche CO2-Reduzierung erreichen. Die Emissionen müssen in allen wichtigen Sektoren der Gesellschaft sehr schnell sinken, einschließlich Bau- und Wohnungswirtschaft, Industrie, Transport, Land- und Forstwirtschaft und Landnutzung (AFOLU). Die Elektrifizierung des Verkehrs, die Verringerung unseres „CO2-Fußabdrucks“ beim Lebensmittelkonsum, die Erhöhung der erneuerbaren Energieerzeugung, sind neben dem Ausstieg aus der Kohlenutzung im Energiesektor erforderliche Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen.
Wir können gemeinsam bewirken, dass wir den aktuell wieder deutlich gewordenen dramatischen Entwicklungen gegensteuern: denn bereits mit der fiktiven Annahme einer 2.5-MW-Windenergieanlage mit einem Durchmesser von 120 m, verbunden mit der durch die Wissenschaftler der Princeton Universität belegten Windgeschwindigkeitserhöhung, wäre der Energieertrag in Europa zwischen 2010 und 2017 um 22 +/- 4% gesteigert worden.
Es fehlt aber weiterhin eine Strategie für das Repowering bestehender Projekte und eine befristete Förderung des Weiterbetriebs der Altanlagen für die Übergangszeit, um die Auswirkungen der Corona-Maßnahmen auf den Börsenpreis auszugleichen und den Zeitraum bis zur Wirkung des von der Bundesregierung beschlossenen CO2-Preises im Jahr 2025 bis zu 55 Euro pro Tonne zu überbrücken.
„Wir sind überzeugt, wenn die Politik nicht nur ankündigt, sondern die Rahmenbedingungen vorausschauend und richtig setzt, dass nicht nur schlechte Nachrichten die Weltpresse dominieren (müssen), wird die erneuerbare Energieerzeugung ihren effektiven Beitrag zum Klimaschutz leisten können“, so Heike Kröger und Ubbo de Witt, geschäftsführende Gesellschafter der Projekt Firmengruppe. In 2019 betrug die durchschnittlich errichtete WEA-Leistung bereits rund 3.3 MW, mehr als die Wissenschaftler antizipiert haben.
Diese Erwartung der Wissenschaftler hat sich bereits mehr als erfüllt, wir können also (noch) etwas tun damit die anderen Szenarien nicht auch bei uns bittere Realität werden!