Brennstoffzellen sind umweltfreundlich und emittieren im Betrieb nur Wasser - das ist richtig und ein guter Grund, sie weiter für den Alltagseinsatz "fit" zu machen und auf die Markteinführung hin zu arbeiten.
Trotzdem muss man sich auch bei umweltfreundlichen Techniken die Frage nach deren Umweltbilanz stellen. Schließlich werden viele, zum Teil exotische Materialien in Brennstoffzellen verbaut. Über die Auswirkungen der Rohstoffgewinnung und Materialkonditionierung auf die Umwelt müssen noch hinreichende Daten zusammengestellt werden, damit die Brennstoffzellen-Entwickler bei Zeiten bereits die Produkte bewerten und gegebenenfalls hinsichtlich der Umweltwirkungen optimieren können. Der Ersatz eines Stoffes durch einen anderen, gleich aktiven, kann erhebliche Einsparungen an Emissionen und negativen Auswirkungen mit sich bringen. Ebenso muss bilanziert werden, wo der Wasserstoff zum Antrieb her kommt und welche Belastungen bei seiner Erzeugung entstehen.
Das von der Europäischen Union unterstützte Projekt FC-HyGuide hat sich vorgenommen, die Daten und Arbeitsblätter für die Umweltanalyse von Brennstoffzellen und Wasserstoffherstellung transparent aufzuarbeiten. Projektierer und Gutachter sollen klare Richtlinien erhalten, an denen sie sich orientieren und mit vermindertem Aufwand ihre Projekte bewerten können.
Das Oldenburger Ingenieurbüro PLANET arbeitet zusammen mit den Universitäten von Neapel, Split, Graz und Athen daran, die grundlegenden Daten und Berechnungsanweisungen für die Umweltbilanz verschiedener Brennstoffzellen-Typen zusammenzustellen. PLANET steuert sein Know-how im Bereich der Materialien und Herstellungsprozesse für Brennstoffzellenanlagen, sowie die umfangreiche Expertise aus dem Bereich Umweltbilanzierung bei. Koordiniert wird das Brennstoffzellen-Teilprojekt von dem italienischen Energie-Forschungsinstitut ENEA.
Die entwickelten Arbeitsblätter erfassen alle Materialien, die zum Bau der Anlagen notwendig sind, die Betriebsphase mit ihren direkten und indirekten Emissionen, sowie das Recycling am Ende der Anlagen-Lebensdauer. Das Verfahren lässt sich auch auf die Brennstoffzellen anwenden, die im Rahmen des Callux-Projektes in Einfamilienhäusern in Oldenburg und der Region eingesetzt werden.
Weitere Informationen zum Projekt FC-HyGuide:
www.planet-energie.de/de/planet/Projekte/fchyguide.html
Informationen zum Projekt Callux: