"Erneuerbare Energien sind aus dem Physiklehrplan nicht mehr wegzudenken, anschaulicher als durch Projekte in der Region lassen sich die Inhalte nicht vertiefen", erläutert Frau Rühling, Physiklehrerin am Winckelmann Gymnasium, ihren Startimpuls für den Projekttag. Die Projekt GmbH, Projektentwickler und Gesellschafter des 30MW-Windparks in Garlipp, mit insgesamt 10 Windenergieanlagen des Typs Vestas V112, und Familie Hausmann als Betreiber einer 340-kW-Biogasanlage in Garlipp ermöglichten und begleiteten den Physik- und Chemieunterricht zum Anfassen.
Projektleiter Albrecht Beckmann erläuterte die technischen Details der Windenergieanlagen, die mit ihrem Durchmesser von 112 Metern in 94 Metern Höhe den Wind auf einer Fläche ernten, die größer ist als ein Fußballfeld. Mit einer jährlichen Wertschöpfung in Höhe von € 500.000 für die 55 Verpächter der Kabeltrasse und der Windparkfläche erwirtschaftet der Windpark auch stabile Erträge für viele Familien in der Region.
„Viele Diskussionen über Windenenergie werden sehr emotional und auf der Basis von Halbwissen geführt, wir freuen uns deshalb sehr über das große Interesse und die Möglichkeit hier über einen abwechslungsreichen Unterricht Abhilfe zu schaffen" befand Ubbo de Witt, Geschäftsführer des Oldenburger Unternehmens.
Vier Klassen des Gymnasiums ließen sich Funktionsweise und Technik der verschiedenen stromerzeugenden Anlagen (Windenergie, Biogas und Photovoltaik) vor Ort an mehreren Stationen erklären. Michael Voß, Service-Manager der Herstellerfirma Vestas, stellte die errichteten Windenergieanlagen vor und gab ergänzende Eindrücke über die Projektierung eines Windparks. Sein Team ermöglichte einen anschaulichen Einblick in den Arbeitsalltag eines Service-Technikers.
Für zwei ausgeloste Schüler ergab sich ein - im wahrsten Sinne des Wortes - besonderer Höhepunkt: sie durften unter Aufsicht von Service-Mitarbeitern der Projekt GmbH eine der 10 Anlagen mit 94 Meter Nabenhöhe besteigen. Sicherheit stand hierbei an erster Stelle. Für das Tragen der knapp 12 kg schweren, so genannten PSA (Persönliche Schutzausrüstung), wurden sie mit einer faszinierenden Aussicht auf die Altmark entschädigt.
Dieser Energietag machte vielen Schülern bewusst, dass mit der durchschnittlichen Versorgung von 20.000 Haushalten mit 70.000.000 kWh vor Ort nicht nur umweltfreundlicher Strom produziert wird, sondern auch Arbeitsplätze geschaffen werden und eine zusätzliche wirtschaftliche Grundlage für viele Grundstückseigentümer der Gemeinde Garlipp und der Region.